Tokio
Salam von Bali
Unsere Japanreise ist nach einem Monat und über 4000 km leider vorüber. Jetzt gerade sitzen wir auf der Indonesischen Insel Bali am Pool und schreiben diesen Blogeintrag. Eigentlich wollten wir auf Bali nur entspannen, baden und Kokosnüsse schlürfen doch was wir hier schon wieder alles erlebt haben erfahrt ihr im nächsten Update. Jetzt erstmal zurück zu unseren letzten Tagen in Japan. Viel Spaß beim Lesen, hier noch ein Überblick unserer Reiseroute durch Japan.
Cheers
Alicia & Marco
Bye bye Suzuki Every
Am Donnerstagmittag war es dann leider so weit, wir mussten unseren geliebten Schuhkarton Every zurückgeben und somit das Kapitel Roadtrip Abenteuer Japan beenden. Aufregende 4000 Kilometer liegen hinter uns, die wir nicht missen wollen. Einzigartige Eindrücke wie das blaue Wasser unter der Suspension Bridge, Vulkanübernachtungen, Tempel und die roten Torii, die Offroad-Eskapade, Stadterkundungen und Motorradtreffen, Tierbeobachtungen, großartige Menschen, die malerischen Fahrten entlang der Küstenlinie und das durchgehend köstliche Essen werden uns wohl noch sehr lange im Kopf bleiben. Es war ein unvergesslicher Roadtrip und wir sind sehr dankbar für jeden Tag, den wir hier als Start unseres 180 Tage Abenteuers erleben durften. Aufgrund vieler Nachfragen, wie Marco denn in das kleine Auto gepasst hat, haben wir diesmal auch ein paar Bilder vom Innenleben der kleinen Schüssel angehängt. Wir werden dich sehr vermissen, kleiner Every. Unser Abschied erwies sich tatsächlich nicht ganz so hart wie erwartet, denn bei unserer Ankunft an der Japan Camper Base, nahmen gerade zwei deutsche Frauen ihr Wohnmobil entgegen. Nichts Ungewöhnliches würde man meinen, wenn man nicht gerade von einer japanischen Fernsehcrew (bestehend aus 5 Leuten) begleitet wird und die eine Frau die andere im Kleid plötzlich Andreas ruft. Das mussten wir uns natürlich genauer anschauen… So stellte sich heraus, dass das Düsseldorfer Ehepaar von dem japanischen Fernsehteam mit der Fragestellung „Why did you come to Japan“ am Flughafen entdeckt wurde und sie nun für drei Tage auf ihrer Reise begleitet. Kein Wunder bei dem auffälligen Kleidungsstil. Diese Begegnung machte unseren Abschied von Every aber umso amüsanter und etwas leichter.
Ankunft in Tokio
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge hatten wir zum Glück noch vier weitere Nächte in der Großstadt Tokio gebucht. Nach einer 1 1/2-stündigen Zugfahrt von Narita, kamen wir schließlich gegen Abend an unserem Hotel in Tokio an und fielen direkt ins Bett. Erholt wachten wir zu bestem Wetter auf und unser erstes Ziel hieß Nakiryu. Ein mit Michelin-Stern ausgezeichnetes Ramen-Restaurant (1 von 3 in Tokio), in dem man für unfassbare 6€ Mittagessen kann. Laut Google stehen die Leute hier schon ab 10 Uhr morgens Schlange (eine Stunde vor Öffnung), um einen Platz zu ergattern. Wir beschlossen, aufgrund der kurzen Distanz zum Restaurant (5 Minuten), vorbei zu schlendern und uns bei einer kurzen Schlange anzustellen. So kam es dann auch tatsächlich, und wir kamen in den Genuss eines Michelin Stern ausgezeichneten Ramens. When in Tokio…
Tokio bei Nacht und Onsen-Erholung
Was für ein Vormittag… Gegen Freitagnachmittag verabredeten wir uns mit Fiona und Christian im Mag's Park Rooftop, einer kleinen Bar mit Dachterrasse und super Blick auf das Shibuya Crossing. Wie schön, solche Erfahrungen auch mit anderen teilen zu können und was für ein Anblick von Menschenmassen… fast wie ein Ameisenhaufen. Anschließend tauchten wir zusammen weiter ins Nachtleben der Stadtteile Shibuya und Shinjuku ein und waren wie erwartet ziemlich platt am nächsten Morgen. Zum Glück hatte unser Hotel ein kostenloses Onsen, indem wir uns ausgiebig erholten. Marco verbrachte dort sogar so viel Zeit, bis das Reinigungsteam kam. So entstanden auch einige seltene Bilder aus dem Inneren des Onsens.
Cosplay und Ramen-Festival
Erst gegen Samstagmittag zog es uns wieder raus aus dem Hotel und in die Stadt. Nach einem kleinen Spaziergang in einen nahen gelegenen Park, landeten wir unerwartet in einer komplett anderen Welt, mitten auf einer Cosplay Convention. Fotografen standen Schlange, um die perfekten Aufnahmen ihrer Lieblings-Cosplay-Helden zu machen, während Cosplay-Enthusiasten gemeinsam Fotos in ihren passenden Kostümen (teilweise sehr freizügig) aus verschiedenen Serien machten. Wir liefen durch die Massen und entdeckten, dass sich genau an diese absurden Szenen ein Kinderspielplatz anschloss, der auch noch zahlreich besucht war. Was für ein Bild… Diese Eindrücke mussten wir erstmal verdauen. Nach der Bahnfahrt zum Komazawa Olympic Park stand schließlich ein Event an, auf dass wir uns schon länger freuten: Das Tokio Ramen Festival. Durch 15 Ramen-Stände aus verschiedenen Regionen Japans konnte man sich durchschlemmen. Nach drei sehr guten Ramen war allerdings schon Ende bei uns. Das Miso Ramen aus Sapporo (Hokkaido Region) war dabei eindeutig unser Favorit und das wohl beste Ramen unserer kompletten Japanreise. Aufjedenfall ein cooles Event, um auch in den Geschmack von Teilen Japans zu kommen, die man (noch) nicht bereist hat.
Auf Wiedersehen Tokio, auf Wiedersehen Japan
Unser Fazit zu Japan
Japan ist das vielleicht Camper- und Roadtrip-freundlichste Land, dass wir je bereist haben. Die Suche nach einem sicheren Übernachtungsplatz war immer einfach und bequem und man macht sich hier generell wenig Sorgen um die eigene Sicherheit. In jeder Gegend, ist eigentlich immer gleich ersichtlich, welche regionalen Spezialitäten es gibt und an den Michi-no-ekis angeboten werden. Die Landschaften sind atemberaubend und die Einheimischen sehr herzlich. Wer eine Dusche braucht, kann für wenig Geld das nächste Onsen besuchen und bekommt zusätzlich ein Rundum Wellness-Paket. Saubere öffentliche Toiletten finden sich auch überall und man muss wirklich großes Pech haben, wenn man eine Dreckige oder eine Nicht-Beheizte erwischt. Das Beste daran: Alle sind kostenlos! Man will sich gar nicht vorstellen, was japanische Touristen wohl von europäischen Raststätte-Toiletten denken… Die vielen kleinen günstigen Restaurants mit ihren Ramen, Gyoza, Soba, Udon, Sushi und weiteren Spezialitäten, machen die Campingküche auf dem Gaskocher fast überflüssig. Auch frisches lokales Obst bekommt man an jeder Ecke. In manchen Geschäften wird einem an der Kasse sogar ein Bild der Bauern angezeigt, von denen man gerade das Obst oder Gemüse erwirbt. Diese Wertschätzung gegenüber der Natur und deren Lebewesen, ein hoher Stellenwert an Sauberkeit kombiniert mit bedingungsloser Selbstlosigkeit, Respekt und Achtung anderer Menschen gegenüber, macht es einem sehr einfach dieses Land ins Herz zu schließen. Der Glaube der meisten Japaner, dass in Allem (Mensch oder auch Gegenstand) eine Gottheit steckt und dass sie sehr stolz auf ihr Land und ihre Traditionen sind, erlebt man jeden Tag. Es macht wirklich Spaß hier zu reisen und immer mit sehr herzlicher Art und Weise empfangen zu werden. Wie wir in Deutschland teilweise mit unserer Umwelt und unseren Mitmenschen umgehen, lässt einen schon nachdenklich werden. Fest steht: Wir würden jederzeit wieder mit dem Camper nach Japan!
Essen und Trinken
Noch mehr japanische Schüsseln...
Wir erinnern uns noch gut an unsere ersten Tage in Japan, als wir jedes Mal grinsen mussten, wenn ein kleines japanisches Auto um die nächste Ecke bog. Marco war so begeistert von den lustigen kleinen Autos, dass es hier nun eine kleine Sammlung seiner Favoriten gibt.
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