G'day aus Scarborough
So schnell geht’s und wieder einmal steht Weihnachten vor der Türe. Nach 2,5-wöchigem Roadtrip in den südlichen Teil von Westaustralien sind wir jetzt wieder zurück in Perth. Und was sollen wir sagen. Die Reise war wieder einmal voller Abenteuer die wir natürlich auch in den noch kommenden Blogbeiträgen mit euch teilen wollen. Jetzt kommen erstmal die Weihnachtsfeiertage, die wir ganz entspannt zusammen mit Nicolai und Anna in einem Apartment in Scarborough-Perth, nur 10 Minuten vom Strand entfernt verbringen. Über das Wetter können wir uns auch nicht beschweren. Die Temperaturen liegen derzeit bei 30+ Grad - also perfektes Wetter für Weihnachts-Barbecues am Strand.
Aber nun erstmal zurück zu unserem großen Off-Road-Abenteuer an den westlichsten Punkt Australiens. Viel Spaß beim Lesen und schöne Weihnachtsfeiertage!
PS Wir sehen ihr habt bereits auf deutsch geschaltet, im Menü kommt ihr bei Bedarf wieder auf Englisch.
Cheers
Alicia & Marco
Wilkommen im Edel Land National Park
Am Sonntag den 14. November konnte das Abenteuer zum westlichsten Punkt Australiens also los gehen. Vollgetankt, 10l Reserve-Diesel, Lebensmittel und mit Wasser für mindestens eine Woche im Gepäck, erreichten wir mit etwas flauem Magen das Schild "Steep Point" und somit unseren Startpunkt. 140km Off-road Strecke lagen nun vor uns, keine Informationen darüber in welchem Zustand sich die Strecke befindet und was uns dort sonst so erwartet. Wie lange wir unterwegs sein werden, ungewiss. Laut Google Maps etwa 2 1/2 Stunden (ja, Google Maps führt einen auch über Off-Road-Pisten in Australien). Im Internet findet man unterschiedliche Angaben, von Leuten die es in etwas über 2 Stunden geschafft haben und andere die nach 1,5h das Ziel erreicht hatten. Wir wollten uns den Rat von Jamie zu Herzen nehmen und hatten bis zum Einbruch der Dunkelheit noch locker 6 Stunden Zeit. Also take it easy and just enjoy.
Die ersten 30 Kilometer waren dank geteerter Straße tatsächlich einfacher als gedacht. Scheinbar ganz alleine auf der Strecke schafften wir Kilometer für Kilometer. Weiter ging es auf sogenannte “unsealed roads”, also ungeteerte Straßen mit ganz schönen holprigen Riffelungen. Das rüttelte uns erstmal ordentlich durch. Da fiel uns auch der Rat von Jamie ein und wir liesen die Reifen auf 30 PSI runter. Mit etwa 60-70 km/h ging es schon viel unbeschwerter über die Riffel. Nach ca. 70 km Riffelungen und unbefestigter Straße erreichten wir schließlich ein weiteres Schild: Edel Land National Park. Von hier aus war der westlichste Punkt Australiens nur noch 40 km entfernt. Wow, was für ein Gefühl es schon bis hier her geschafft zu haben und dem Ziel immer näher zu kommen.
Also auf ging es die letzten Kilometer reisen und rein in den National Park. Es dauerte nicht lange und so langsam verlief sich die bis dahin doch recht gut befestigte Strecke immer mehr in sandigere verwaschenere Spuren. Ab hier sollte man wohl wirklich nur noch mit einem Off-Road Fahrzeug unterwegs sein. In der Ferne sahen wir nun auch, worauf wir die ganze Zeit schon hin gefiebert hatten: die große Sanddüne am Horizont. Also war es an der Zeit unsere Reifen noch weiter ab zu lassen und mit 18 PSI in Low 4 weiter zu fahren. Die Streckenspuren verliefen sich immer mehr und an der Düne ging es schließlich nur noch einspurig mit keinerlei Übersicht auf entgegenkommenden Verkehr aufwärts. Recht angespannt lauschten wir an jeder möglichen Parkbucht auf Anzeichen von anderen Autos. Nichts. Also weiter.
Sandtracks und einsame Strände
Der westlichste Punkt Australiens
Faultline 1 Campsite
Bevor wir zum Steep Point fuhren und dort keinen Handyempfang mehr hatten, buchten wir unseren Campingplatz online. Somit wussten wir also nicht genau was uns erwarten würde. Unser erster Platz für die Nacht hieß Faultline 1 und er enttäuschte nicht. Er lag auf einer Klippe mit bestem Blick über den Ozean, windgeschützt durch einen kleinen Hügel im Rücken. Perfekt für unser Dachzelt.
Direkt neben uns war ein großes Camp von 4 Anglern aufgebaut. Sehr heimelig hatten sie es sich hier gemacht. Neben Kühlschrank und TV, die über ein Notstromaggregat betrieben wurden, hatten sie sogar einen kleinen Pool, in den sie über einen langen Schlauch frisches Meerwasser pumpten. Am ersten Abend am Steep Point fanden wir uns schließlich im Campinglager der benachbarten Fischerleute Jim, Dave, Carl und Nigel wieder. Hier hielt man bei einem Bier den üblichen Small Talk, bis zur späteren Stunde die Schauergeschichten der tiefen Meere ausgepackt wurden. Danke für die Albträume.
Die geplanten zwei Nächte abseits jeglicher Zivilisation vergingen wie im Flug, sodass wir spontan noch eine dritte Nacht blieben. Wir lebten in den Tag, entspannten und kochten natürlich eine Menge gutes Essen: Chili, Wraps, Shoyu Ramen, Peanutbutter & Jelly Sandwiches und Kaffee.
Geheimer Muschelstrand
Klippenangeln am Steep Point
Anglergeschichten
Ein Besuch im "Oven" mit Jim
Australiens westlichstes Nature's Window
Gefahren am Steep Point
Time to say goodbye
Nach drei Nächten an einem so magischen Ort und einer unglaublichen Zeit mit unseren neuen Aussie-Freunden, war es leider an der Zeit Abschied zu nehmen. Als kleine Andenken machten wir ein paar Polaroid-Bilder vom Nature’s Window und schenkten sie Jim, Dave, Karl und Nigel. Es war ein Vergnügen euch kennenzulernen; vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja noch einmal.
Shelter Bay Campground
Auf der Fahrt, weg vom „Faultline“ Campspot, erinnerten wir uns an einen wunderschönen Strand und dessen Campingplatz „Shelter Bay“, den wir unbedingt noch besuchen wollten. Nach einer Fahrt von ca. 15 Kilometern waren wir angekommen. Unsere nächsten Nachbarn waren in beiden Richtungen etwa 1 Kilometer entfernt. Das bedeutete, dass wir den Strand praktisch für uns allein hatten, und was für ein Strand das war! Weißer Sand, klares blaues Wasser und sogar Seesterne gab es hier.
Way out & False Entrance Blowholes
Quobba Blowholes & Nyinggulu Coastal Reserve Track
Amherst Point
Nach der anspruchsvollen Fahrt über die Allradpiste wurden wir schließlich mit einem weiteren tollen Campingplatz, dem Amherst Point, belohnt. Der Platz bot einen atemberaubenden Blick auf einen in die Dünen eingebetteten Strand inklusive eines Korallenriffs etwa 50 Meter vor der Küste. Bis auf einen weiteren Camper war niemand hier. Jackpot. Die Badesachen waren schnell angezogen und wir schnorchelten im kühlen Wasser während das Rauschen der Wellen in der Ferne eine beruhigende Kulisse bildete. Zu unserer Belustigung entdeckten wir unzählige gelbe Krabben, die den gesamten Strand entlang huschten. Gemütlich liesen wir den Abend mit einem Great Nothern Bierchen am Strand ausklingen. Hier gefiel es uns so gut, dass wir beschlossen zwei Nächte zu bleiben und die nächste Etappe unseres Abenteuers zu planen.
Email from Jim
Etwas nach unserem Steep Point Abenteuer schickte uns Jim eine E-Mail, in der er von seinen beeindruckenden Fängen während seines 14-tägigen Aufenthalts dort berichtete. Er fügte auch einige tolle Bilder an, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Auf einem Bild sieht man sogar einen Haibiss in einer ordentlich großen Spanischen Makrele.
Wir hoffen, euch hat der Blogeintrag gefallen. Da wir noch nicht sicher sind, wann der dritte Teil unseres Nordwest-Australien-Abenteuers erscheinen wird, wünschen wir euch schonmal schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2024!
Vielen Dank auch für jedes Feedback, das uns über WhatsApp, Email oder die Blog Post Kommentare unten erreicht hat. Wir freuen uns immer sehr und die Rückmeldungen motivieren uns noch mehr die ganzen Abenteuer hier festzuhalten🙂
See you next year
Marco & Alicia
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