Western Australia – The South Part 2

Sà-wàt-dii von Koh Chang

Seit unserem letzten Blogbeitrag sind schon wieder vier Wochen vergangen. Um so weiter wir uns dem Ende unseres 6-monatigen Abenteuers nähern, umso schneller scheint die Zeit zu vergehen. Nach unserem Abschied von Neuseeland verbrachten wir eine Woche auf Fiji, um Marcos Geburtstag zu feiern. Derzeit befinden wir uns mitten in unserem Thailand-Abenteuer auf Koh Chang im Südosten Thailands.

Aber jetzt reisen wir erst einmal drei Monate zurück in die Vergangenheit. Zurück in unser Roadtrip-Abenteuer durch den Süden von Western Australia. Viel Spaß beim Lesen!

Cheers
Alicia & Marco

East Bay Campground

Gegen 11:00 Uhr machten wir uns erneut auf den Weg zum East Bay Campground, auf dem wir am Abend zuvor leider keinen Platz mehr bekommen konnten. Dieses Mal hatten wir mehr Glück. Ein Stellplatz war frei und die Aussicht war absolut atemberaubend so dass wir gleich beschlossen hier mindestens zwei Nächte zu bleiben. Schaut es euch selbst an die Bilder sprechen für sich…

Alleine im East Bay

Was für uns kaum zu glauben war: der Campingplatz ist kostenlos und hat sogar ein kleines Toilettenhaus. Dieser Platz war somit ganz schnell in unserer Top 5 der WA-Campingplätze gelandet. Richtig cool dass man nicht einmal einen Allradantrieb braucht um hier her zu kommen. Nur wer auf den Strand fahren möchte, was hier selbstverständlich täglicher Treffpunkt der Einheimischen war, braucht einen 4WD. Gegen 16 Uhr wurde es hektisch, und jeder versucht, noch einen freien Platz für die Nacht an diesem wunderschönen Strand zu bekommen. Verständlich. Umso verwunderter waren wir, als am zweiten Morgen die Hälfte der Camper schon wieder weg war und wir gegen Mittagszeit plötzlich komplett alleine auf dem Platz standen. Die meisten scheinen diesen Campingspot tatsächlich nur als schnellen Zwischenstopp zu nutzen. Uns kam das gerade recht und wir hatten über 2 Stunden den kompletten Strand für uns alleine.

Sternenhimmel über East Bay

Neben dem fantastischen Strand mit dem unglaublich feinen Sand (jeder Schritt quietscht als würde man durch Schnee laufen) bot uns dieser Ort auch einen der besten Plätze um den Nachthimmel zu bestaunen. In Richtung Süden liegt hier nur das Meer und 3.500km weiter die Antarktis.

Boat Harbor Campground

Der nächste Halt auf unserem Weg war der Boat Harbour Campground. Laut Wiki Camps ist dieser Campground nur mit einem 4WD erreichbar. Einige Kommentare berichten aber auch von erfolgreichen 2WD Fahrten zu diesem Ort. Natürlich wollten wir mal schauen wie weit wir mit unserem Toyota Hiace hier kommen würden… Am Ende schafften wir es tatsächlich ohne Probleme bis zum Camground zu gelangen. Es gab zwar einige Abschnitte die mit mehr Bodenfreiheit und Allrad besser fürs Gewissen gewesen wären aber das war dann auch alles. Der Boat Harbour Campingplatz wird von einem Privaten Host betrieben und ist kostenlos. Der Host erklärte uns, dass er den Platz nur mit Spenden und Bier betreibt, als er uns mit einer Bierdose in der Hand unseren Platz zeigte. Vor unserer Abreise am nächsten Tag legen wir ihm also beides vor seine Hütte.

Mitagssnack in Ravensthorpe

Auf unserer weiteren Route entdeckten wir irgendwann einen kleinen Verkaufsstand mit Eiern. Da es bereits Mittag und die nächste Ortschaft nicht weit war, machten wir eine kleine Snackpause an der nächsten öffentlichen Barbeque-Stelle und verarbeiteten gleich ein paar der frischen Eier. Bei der Gelegenheit buchten wir uns auch gleich auf einem nahegelegenen (nur ca. 80 km entfernt) Campground ein, da das Netz in der Region eher nicht vorhanden war.

Starvation Bay Campsite

Die Hälfte des Weges zum Starvation Bay Campground waren Schotterpiste. Nach sanfter Rüttelungen hatten wir den Platz schließlich erreicht und wurden direkt freundlich von unseren Nachbarn Ron und Ronda begrüßt. Als Ron vor 3 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand ging, verkauften die beiden alles bis auf ihren Land Cruiser und schafften sich einen Offroad-Trailer an. Mit diesem bereisen sie seitdem den australischen Kontinent. Ronda arbeitet noch regelmäßig für die Supermarktkette Woolworth, aber immer nur ca. 1 Woche im Monat und immer an anderen Standorten über ganz Australien verteilt. Auf diese Weise können sie trotzdem ständig unterwegs sein. Ron erzählte uns dass er morgens mit dem Ranger gesprochen hatte und die Erlaubnis hat hier Abends ein kleines Feuer zu machen. Bei allen vorherigen Campgrounds auf denen wir (und auch sie) bisher waren herrsch eigentlich von November bis April absolutes Feuerverbot auf Grund der Waldbrandgefahr. So kam es dann aber dass wir an diesem Abend unser erstes und einziges abendliches Campingfeuer in ganz Western Australia hatten.

12 km Strandspaziergang

Am nächsten Morgen hatten wir Lust auf einen kleinen Spaziergang und machten uns barfüßig mit Kaffee und Snacks auf den Weg. Wir liefen den endlosen wunderschönen Strand entlang bis uns die Lust verging. Abschluss war natürlich ein kleiner Badestopp mit Erfrischungsgetränken die uns gedanklich nach Japan zurückversetzen. Wir waren erst mittags wieder zurück und sahen den kompletten Morgen keinen einzigen anderen Menschen am Strand. Western Australia wird uns wohl noch lange mit seinen unendlichen Stränden und seiner grenzenlosen Weite faszinieren…

Cape Le Grand National Park

Kurz nach Esperance erreichten wir schließlich den Cape Le Grande National Park. Morgens hatten wir ein wenig Pech mit dem Wetter, aber gegen Mittag wurde es dann wieder besser. Die Strände waren atemberaubend mit herrlich weißem Sand und wunderbar blauem Wasser. Als Mittagssnack gab es ein selbst gebackenes Campingbrot mit Erdnussbutter, Banane und Spekulatiussträußeln am Hellfire Beach. Weihnachten kann kommen.

Cape Arid National Park

Unser letzter Nationalpark im äußersten Süden von WA war der Cape Arid National Park. Die Strände waren vergleichbar mit denen von Cape La Grande, aber das Meer war viel rauer, baden also unvorstellbar. Bei einem kleinen Spaziergang zu einem Strand, tauchte auf dem Pfad vor uns plötzlich eine Emu-Mutter mit ihren 8 Kleinen auf. Unbemerkt beobachteten wir, wie sie den Pfad entlang stapften und dann irgendwann wieder im Busch verschwanden. Die Mutter sicher einen Kopf größer als Marco. Gut dass wir unentdeckt blieben...

Munglinup Beach

Nach Cape Arid war es leider schon an der Zeit umzudrehen und zurück in Richtung Perth zu fahren. Bevor wir ins Landesinnere abbogen, wollten wir noch eine Nacht mit unserem Campervan am Meer verbringen. Der Munglinup Campground war ein würdiger letzter Meer-Campground, wenn wir gekonnt hätten wären wir hier sicher noch eine Nacht länger geblieben.

Wave Rock

Auf unserem Rückweg nach Perth durchs Hinterland, machten wir einen kurzen Stopp beim Wave Rock. Dieser ist eine beeindruckende Felsformation in Wellenform. Der riesige Granitblock ist an der Oberseite härter als an den Seiten. So hat es das herablaufende Regenwasser geschafft über Tausende von Jahren die charakteristische Wellenform zu erschaffen.

Last Night at Bulyee Hall

DIe letzte Nacht im Camper verbrachten wir in der Nähe des Wave Rocks unter einem riesigen Eukalyptusbaum zusammen mit unzähligen Papageien.

Returning the Campervan

Nach 2 1/2 Wochen waren wir nun wieder zurück in Perth. Wir luden unsere Sachen in unserer nächsten Unterkunft aus und nahmen ein letztes mal Abschied vom Chubby.

G’day Scarborough!

Mit Bus und Bahn ging es von der Camperabgabe wieder zurück in die Wohnung. Mittlerweise war es Mittwoch, der 20. Dezember, und Weihnachten stand vor der Tür. An diesem Tag trafen wir Nicolai und Anna, unsere Freunde von daheim, die mittlerweile 1,5 Jahre in Australien leben. Die beiden kamen gerade von ihrem Roadtrip in Neuseeland zurück und zusammen wollten wir in Perth-Scarborough die Weihnachtszeit verbringen.